Der Achal-Tekkiner zählt zu den ältesten Pferderassen der Welt. Durch Isolation auf Wüstenoasen und das wasserarme Wüstenklima auf extreme Härte ausgerichtet, gilt er als besonders geeignet für schwierige Distanzstrecken.

Die Rasse trägt ihren Namen aufgrund des Herkunftsgebietes, der Oasengruppe Achal-Teke, welche sich zwischen Nordrand des Kopedag Gebirges und der Wüste Karakum in einem schmalen, über 100 Kilometer langen Streifen von der Stadt Annau im Osten über die turkmenische Hauptstadt Aschabad bis Bahereden im Westen erstreckt. Teke nannte sich ein in diesem Gebiet lebender Stamm der Turkmenen. Die Bezeichnung Achal ist heute auf die zentrale Provinz des Landes übergegangen.

Das Exterieur des Achal-Tekkiners ist relativ uneinheitlich und doch grundverschieden von allen anderen Pferderassen.

Das Stockmass des Achal-Tekkiners liegt ca. zwischen 1,50 Meter und 1,60 Meter. Der Körperbau ist eher ungewöhnlich für ein Rassepferd, denn er weist einige Besonderheiten auf, die für gewöhnlich als Fehler bewertet werden. Dazu gehören die manchmal kuhhessigen Hinterbeine, die enge Stellung von Hinter- und Vorderbeinen, der oft steil aufgerichtete Hals sowie die Gebäudeproportionen mit langem Rücken und den schwach gebauten Lenden.

Er hat einen hoch getragenen Kopf mit geradem Profil, einen langen, schmalen, recht hoch aufgesetzten Hals, eine mittellange manchmal steile Schulter und einen langen geraden Rücken. Es ist hochbeinig ohne Kötenbehang, hat kleine harte Hufe und eine seidig aussehende Mähne mit oft jedoch recht spärlich erscheinendem Schweif. Der Widerrist ausgeprägt, die Kruppe ist leicht abfallend, die Hinterhand wenig gewinkelt - was bei anderen Rassen nicht gewünscht ist. Die Ohren sind länger und breiter auseinander stehend als bei anderen Pferderasse und leicht sichelförmig. Die Augen wirken oft mandelförmig. Dieser Eindruck wird noch verstärkt, weil viele Pferde einen schwarzen Rand um die Augen haben.

Die häufigsten Färbungen des feinen, dünnen Fells sind bei dieser Rasse Braune, Schimmel, Rappen und Buckskins. Das Fell hat häufig einen metallenen Glanz.Die Bewegungenen sind raumgreifend und - im völligen Kontrast zum geraden Rücken - extrem elastisch, das gallopiervermögen ist besonders ausgeprägt.

Der Achal-Tekkiner wird hauptsächlich in Turkmenistan und Russland auf der Rennbahn eingesetzt bzw. getestet. Außerhalb seiner Zuchtgebiete ist er bekannt für seine extreme Härte auf langen Strecken unter schwierigen Bedingungen. Achal-Tekkiner gehören zu den zähesten, widerstandsfähigsten Pferden überhaupt. Mit ihnen war es in der Vergangenheit möglich, große Entfernungen in kurzer Zeit zu bewältigen. Auf Grund seiner hohen Anpassung an das Leben in der Wüste stellen ihn selbst Durchquerungen größerer Wüstengebiete nicht vor unlösbare Aufgaben.

Das Zuchtbuch dieser Rasse wurde 1917 eröffnet und wird in Russland geführt, obwohl seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion Turkmenistan den Anspruch erhebt, das Recht auf die Zuchtbuchführung zu besitzen. Englische Vollblüter wurden von 1920 an eingekreuzt. Dies erwies sich jedoch nicht als Vorteil und so wurde seitens der Zuchtleitung beschlossen, daß alle Kreuzungsprodukte, die nach 1936 geboren werden, als nicht mehr reinrassig gelten. Die vor diesem Zeitpunkt erfolgten Einkreuzungen verblieben jedoch im Stutbuch. Da sich alle Zuchtbuchunterlagen in Moskau befinden, gelten als reinrassig nur diejenigen Achal-Tekkiner, deren Vorfahren im VII Stutbuch erfasst sind. Der Achal-Tekkiner ist das Wappentier Turkmenistans.

Aktualisiert (Dienstag, den 19. Januar 2010 um 20:58 Uhr)